Dreiskau-Muckern
Geschichte
Dreiskau-Muckern wandelte sein Gesicht seit seiner Gründung im Jahre 1317 von
einer durch einen Bach getrennten Zwei- Dörfer-Siedlung, über ein von einem
Rittergut dominiertes Bauerndorf, zum sozialistisch kollektivierten, von Asche
verschmierten und schwarz verpesteten Braunkohledorf in der jüngsten
Vergangenheit massiv.
Das auf einem Braunkohleflöz stehende Dorf, mit der wunderschönen Göselaue,
sollte planmäßig Ende der 80-er Jahre dem alles verschlingendem Bergbau um
Leipzig zum Opfer fallen.
Dreiskau-Muckern stand sinnbildlich am Rande des Abgrundes. Noch 1993, als es
neu besiedelt wurde, hörten wir die Bagger quietschen und Nachts piepten die
Warnsignale der großen Förderbrücke mit den Nachtvögeln im Chor.
Als sich der Rauch von Espenhain verzogen hatte, stand da ein leeres Dorf,
in dem vielleicht noch 20 Menschen wohnten, halb verfallen und vermüllt vor
einem großem Loch.
Für einen Künstler der schönste Platz auf Erden.
Erzeugt durch die Diskrepanz aus Zerstörung und Dornröschenzauber. Wachgeküsst,
wenn auch stellenweise etwas brutal, wurde das Dorf ab 1995 mit einer Neubesiedlung
und dem damit einhergehenden Bauboom. Im Jahr 2000 wurde Dreiskau-Muckern gar zum
Expo-Dorf gekürt und mit toller Straßenbeleuchtung, neuen Wegen und Plätzen
veredelt und etwas unromantisch aufgeräumt.
Durch das Auffüllen des Tagebaurestloches mit sehr viel Wasser und dem Beseitigen
der Spuren der sozialistischen Vergangenheit, sowie der Wiederaufforstung von
Flächen, ist eine urlaubstaugliche Landschaft entstanden, die das Dorf mit seinen
Attraktionen wie dem Landwirtschaftsschulheim, dem Rittergut und der Kirche
sehenswert macht.
Ebenfalls außergewöhnlich schön ist der durch das Bemühen der Besitzer und der Gemeinde
erhalten gebliebene historische Straßenverlauf mit seinen Fachwerkhäusern und Dreiseithöfen.